Schnarchen, Atemaussetzer

Atemaussetzer sind oft von Schnarchen begleitet. Aber nicht alle Personen, die schnarchen leiden auch an Atemaussetzern (Schlafapnoe). Das Schnarchen ist so weit nicht schädlich. Es ist aber häufig das erste Anzeichen für ein Schlafapnoe-Syndrom, das sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Oft sind es die Lebenspartnerinnen bzw. Lebenspartner von Betroffenen, die die Anzeichen zuerst feststellen und sich Sorgen wegen dem lauten Schnarchen und/oder den beobachteten Atempausen im Schlaf machen.

 

Haben Sie Schlafapnoe oder fühlen Sie sich tagsüber schläfrig?

Unsere beiden Schlaftests können Ihnen erste Anhaltspunkte verschaffen. Eine abschliessende Beurteilung kann Ihnen nur eine schlafmedizinische Abklärung geben.

Wussten Sie, dass:

20 bis 40 % der Erwachsenen schnarchen? Je nach Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index (BMI) leiden bis zu 50 % der Allgemeinbevölkerung an Atemaussetzer. Männer leiden deutlich häufiger (34 %) an Schlafapnoe als Frauen vor den Wechseljahren (17 %). Nach der Menopause nimmt die Krankheit auch bei den Frauen stark zu.

Mögliche Symptome / Beschwerden

  • Schnarchen Sie?
  • Haben Drittpersonen beobachtet, dass Sie im Schlaf den Atem aussetzen?
  • Schwitzen Sie stark in der Nacht und/oder müssen Sie nachts häufig aufs WC?
  • Leiden Sie tagsüber unter Stimmungsschwankungen, Vergesslichkeit, Reizbarkeit oder Leistungsschwäche?

Sollten Sie laut schnarchen und die aufgelisteten möglichen Symptome bei Ihnen zutreffen, sollten Sie eine medizinische Abklärung durchführen lassen. Eine Behandlung der Schlafapnoe kann zu einer deutlichen Verbesserung der Schläfrigkeit am Tag und einer Steigerung der Lebensqualität führen.
 

Gesundheitliche Auswirkungen

Betroffene Personen mit Atemaussetzern haben ein 2 bis 3 mal erhöhtes Risiko - unabhängig von genetischer Veranlagung, Nikotinkonsum und Übergewicht - an Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken. Mögliche Folgeerkrankungen können u.a. erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörung, Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.

Weiter kann ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselprobleme wie z.B. Diabetes daraus resultieren. Betroffene nehmen auch an Gewicht zu und haben ohne adäquate Behandlung der Schlafapnoe grosse Mühe das Gewicht zu reduzieren.

Da Schlafapnoe zu erhöhter Schläfrigkeit am Tag führen kann, besteht ein erhöhtes Risiko für Unfälle am Arbeitsplatz und im Strassenverkehr. Ebenfalls kann die Arbeitsleistung und die Lebensqualität reduziert sein.
 

Behandlungsmöglichkeiten

Schnarchen und/oder Atemaussetzer: Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?

Eine Gewichtsreduktion, Vermeiden von alkoholischen Getränken sowie das Einhalten eines regelmässigen Schlaf-Wach-Rhythmus kann zum Teil die Beschwerden lindern.

Sollten die getroffenen Massnahmen nicht ausreichen, empfiehlt sich eine Nacht im Schlaflabor, um die möglichen Ursachen aufzuzeigen. In dieser Abklärung über Nacht kann eine Schlafapnoe diagnostiziert und der Schweregrad der Erkrankungen gemessen werden. Je nach Schweregrad und anderen relevanten Faktoren ergeben sich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Unsere Schlafspezialistin bespricht mit der Patientin bzw. dem Patienten die Befunde aus der nächtlichen Abklärung und zeigt die verschiedenen Therapieoptionen auf.

CPAP-Therapie

Wussten Sie, dass:

die CPAP-Therapie (Continuous positive airway pressure) die einzige Methode ist, bei welcher eine ca. 90 %-ige Reduktion der Atemaussetzer pro Stunde erwartet werden kann?

Bei dieser Behandlung wird während dem Schlafen eine Maske getragen, welche mittels Überdruck die Atemwege offenhält bzw. dadurch weitere Atemaussetzer verhindert. Diese Therapieform zeigt nach wie vor die höchste Erfolgsquote, bei welcher sich die grosse Mehrheit der Patientinnen und Patienten zeitnah gut daran gewöhnt. Eine sorgfältige Anpassung der Maske, eine individuelle Einstellung der Therapie und zum Teil etwas Geduld von Seiten der Patientin bzw. des Patienten sind hier entscheidend. Oft zeichnen sich bereits nach wenigen Nächten positive Effekte der Schlafqualität sowie der Befindlichkeit tagsüber ab.  

Die CPAP-Therapie startet wie folgt:

  • Individuelle Maskenanpassung und CPAP-Gerätabgabe durch unser geschultes Schlafdiagnostikpersonal;
  • Nach einer Eingewöhnungszeit von wenigen Wochen erfolgt eine Therapiekontrolle bei unserer Schlafspezialistin.

Die Kosten der Therapie (Miete des Gerätes, Zubehör sowie die medizinischen Kontrolltermine) werden von der obligatorischen Grundversicherung der Krankenkasse (./. Selbstbehalt/Franchise) übernommen.

Zahnschiene für die Nacht (Unterkiefer-Protrusionsschiene)

Diese speziell angefertigte Zahnschiene verlagert den Unterkiefer während des Schlafes nach vorne und öffnet somit die Atemwege im Rachen.

Falls eine Zahnschiene für Sie eine Behandlungsoption ist, klären wir die Frage der Kostenübernahme im Voraus mit Ihrer Krankenkasse. Hierfür reichen wir ein Kostengutsprache-Gesuch bei Ihrer Krankenkasse ein.

Die Unterkiefer-Protrusionsschiene wird, sofern gewisse medizinische Kriterien erfüllt sind, zu einem Teil von der Krankenkasse bezahlt (je nach gewählter Franchise und Selbstbehalt). Die Gesamtkosten (Schiene und zahnärztliche Leistungen) belaufen sich auf ca. CHF 1'800.-, wobei die effektiven Kosten je nach Verlauf und etwaigen Komplikationen variieren können. Gewisse Krankenkassen lehnen es ab, die zahnärztlichen Leistungen (ca. CHF 1'000.-) zu übernehmen.

Die Therapie mittels Zahnschiene startet wie folgt:

  • Sobald die Kostenfrage geregelt ist, erfolgt in der Hofklinik ein Scan Ihres Gebisses.
  • Ungefähr drei Wochen später erhalten Sie von uns Ihre Zahnschiene.
  • Nach einer individuellen Eingewöhnungszeit findet eine Therapiekontrolle bei unserer Schlafspezialistin statt.

Rückenlage-Vermeidung

In Rückenlage ist die Schlafapnoe oft ausgeprägter. In diesen Fällen hilft es, das Schlafen auf dem Rücken zu vermeiden. Hierfür gibt es verschiedene Hilfsmittel wie z.B. ein Schnarchrucksack oder - weste, die das Liegen in Rückenlage verhindern.

«Zungenschrittmacher» (Hypoglossus-Nervenstimulation)
Der «Zungenschrittmacher» wird operativ implantiert. Während des Schlafes schiebt er zeitgleich mit der Atmung die Zunge nach vorne und hält dadurch die Atemwege offen.

Wenn die CPAP-Therapie nicht vertragen wird oder damit die Schlafapnoe nicht ausreichend behandelt werden kann, kann die Therapie mittels «Zungenschrittmacher» in Frage kommen. Die Kosten der Therapie werden in diesen Fällen in der Regel von der obligatorischen Grundversicherung unter vorgängiger Einholung einer Kostengutsprache übernommen, vorausgesetzt, dass die CPAP-Therapie nicht vertragen wurde oder damit die Schlafapnoe nicht ausreichend behandelt werden konnte.

Mehr zum «Zungenschrittmacher» (www.inspiresleep.de)

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